Unsere Preisverleihung auf der BIOFACH 2024
Unsere Preisträgerinnen und Preisträger
Determinanten der Fleischqualität und -leistung von Kälbern aus der kuhgebundenen Aufzucht
Universität Hohenheim
Die enge Verbindung zwischen Lebensmittelproduktion und der Erzeugung landwirtschaftlicher Rohstoffe faszinierte mich bereits während meiner Schulzeit. Und genau diese Leidenschaft hat dazu geführt, dass ich in meinem Lebensmittelwissenschafts-Studium einen klaren Fokus auf diese Verbindung gelegt habe.
Im Verlauf meines universitären Bildungsweges wurde ich von einer Lebensmittelwissenschaftlerin mit Faible für Nutztierhaltung zu einer engagierten Studentin für Tiergesundheit und Tierwohl, mit einem Hintergrund in Lebensmittelwissenschaften. Wenn ich heute zurückblicke, begann diese Transformation jedoch bereits zum Schulabschluss – im Rahmen meiner Diplomarbeit über Antibiotikaresistenzen in der österreichischen Schweinemast. Die Erkenntnisse meiner Bachelorarbeit über Kälber aus der Milchviehhaltung haben meinen Weg weiter gestärkt.
Inspiriert durch spannende Erkenntnisse durch meine Wahlfächer, sowohl in Deutschland als auch in Estland, entschied ich mich mein Wissen im Bereich tierischer Produktion weiter zu vertiefen und so ergänzt mein Masterstudium in Organic Agriculture nun perfekt meine Interessensgebiete.
Meine ersten Erfahrungen auf Tagungen und Vernetzungstreffen haben mich darin bestärkt, dass mein Weg der Richtige ist. Ich bin überzeugt, dass in Zukunft weiter tierische Lebensmittel konsumiert und deshalb produziert werden. Daher setze ich mich mit voller Überzeugung dafür ein, dass es unseren Nutztieren gut geht. Mein Ziel ist es, durch meine Expertise und Forschungsarbeit einen Beitrag zu leisten, damit eine nachhaltige und tiergerechte Lebensmittelproduktion Realität wird.
In der Überzeugung, dass die Zukunft der Lebensmittelproduktion und des Tierwohls Hand in Hand gehen sollte, bin ich motiviert und engagiert, meinen Weg weiterzugehen.
Climate Neutrality on Sale! Assessment of Climate Neutrality Labels and their Contribution to Achieving the Paris Climate Targets
Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Ich wollte die Sinnhaftigkeit von Klimaneutralitätslabeln zur Erreichung der Klimaziele von Paris wissenschaftlich erforschen, denn ich habe den Herstellern nicht geglaubt, dass ihre Produkte klimaneutral sind. Der Umbau unserer Gesellschaft hin zur Klimaneutralität ist das wichtigste Thema unserer Zeit. Die Produktion von Lebensmitteln verursacht immer Treibhausgas-Emissionen und wird dies auch über 2050 hinaus tun. Um eine faktenbasierte Argumentationsgrundlage zu haben, war mir wichtig, wissenschaftlich fundiert zu eruieren, ob Klimaneutralitätslabel zur Lösung beitragen oder ob Greenwashing vorliegt. Ich freue mich, dass ich meine Greenwashing-Vermutung wissenschaftlich beweisen konnte.
Ich habe während und nach meinem zweiten Masterstudium bereits drei Jahre lang beim WWF als Referentin für Nachhaltige Ernährung und Klimaschutz gearbeitet. Nach meinem aktuellen Sabbatical, in dem ich ein Buch veröffentliche und mit meinem Masterthema unter dem Titel „Klimaneutral aussterben“ erfolgreich bei Science Slams aufgetreten bin, möchte ich daran wieder anknüpfen. Ich suche aktuell eine Position im NGO-Bereich oder Wissenschaftsbetrieb, bei der ich mich mit Klimaschutz und/oder der Ernährungswende befassen und/oder gegen irreführende Produktclaims einsetzen kann.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass mein Buch vielen Menschen die Tür zur Welt der Vögel öffnet, die ja sehr unter der industriellen Landwirtschaft leiden. Umweltbildung mit Herz und Witz ist der beste Klimaschutz, denn nur was wir kennen und lieben, sind wir bereit zu schützen. Mein Buch: „Das Zwitschern der Vögel“ bietet verspielte und spannende Umweltbildung mit Vogelstimmen-Merksätzen zum Mithören, Mitraten und Ausmalen. Hier weitere Informationen zum Projekt: www.startnext.com/zwitschern oder im Video.
Berufliche Ziele:
Für die Zukunft der Biobranche wünsche ich mir, dass akribisch auf ehrliche, belegbare Produktclaims geachtet wird, damit der gute Ruf der Biosiegel nicht unter zusätzlich am Produkt angebrachten irreführenden oder nicht belegten (grünen) Werbeversprechen leidet. Falls Klimaneutralitätssiegel gesetzlich verboten werden, ist darauf zu achten, dass nicht durch die Hintertür leicht veränderte Siegel die selben Versprechungen machen. Aktuell ist dies z.B. bei Climate Partner zu beobachten. Das Siegel lautet nun zwar „Climate Partner Certified“ – hat also überhaupt keinen Inhalt. Climate Partner positioniert sich aber weiterhin so, als würde es Unternehmen beim Klimaschutz helfen, obwohl längst mehrfach bewiesen wurde, dass die von Climate Partner angebotenen Kompensationszertifikate aus Projekten stammen, die in den allermeisten Fällen gar keinen Klimaschutz bewirken. So wird auf Umwegen das selbe suggeriert wie zuvor. Ich wünsche mir, dass grüne und klimabezogene Produktclaims mindestens genauso streng gesetzlich geschützt werden, wie die Biosiegel, damit nicht jeder erst eine Masterarbeit schreiben muss, um beim Einkauf nicht mehr auf Werbelügen hereinzufallen.